Die richtige Ernährung für alte Katzen
7 Tipps von unseren Experten
1
Mehrere „warme“ Mahlzeiten und immer frisches Wasser.
Da der Geruchssinn bei vielen älteren Katzen nachlässt, „erkennen“ sie ihr Lieblingsgericht nicht mehr. Es kann oft helfen, wenn Sie das Futter leicht auf Körpertemperatur erwärmen oder mit warmem Wasser etwas anrühren. Da der Appetit weniger wird und der Stoffwechsel in Rente geht, sind mehrere Mahlzeiten am Tag günstig, so dass die Rentner-Katze immer wieder mit frischem Futter zum Essen ermuntert wird. Sonst droht Gewichtsverlust., das ist nicht gut bei älteren Katzen. Und da die Katze sich vielleicht nicht mehr so viel bewegt und auch das Schlafbedürfnis mehr wird, sollten Sie ggf. mehrere Wassernäpfe in der Wohnung verteilen, damit Ihr Seelengefährte auch genug trinkt. Das ist ganz wichtig. Vielelicht ist auch ein Trinkbrunnen eine gute Idee?
2
Weniger Futter, aber nicht an Proteinen sparen
Jede Katze ist im Alter weniger aktiv als früher. Somit haben Katzen im Alter auch keinen so großen Bedarf mehr an Futter, da sonst Übergewicht droht. Doch bitte nicht einfach weniger füttern, sondern auf hochwertige Proteine achten. Diese sind leichter verdaulich und stärken die Muskeln. Das ist wichtig im Alter. Wir raten, fettreiches Fleisch zu füttern, denn dies liefert viel Energie auch bei geringerer Futtermenge (wenn Ihre Katze nicht mehr so viel essen möchte). Geeignet sind Hochrippe oder Kopffleisch vom Rind, Fischöl oder Lebertran.
In unserem Beitrag Wie viel Futter braucht mein Tier? erfahren Sie mehr über die richtige Futtermenge für Senioren.
3
Zahnprobleme bei alten Katzen?
Leider haben viele ältere Katzen Probleme mit den Zähnen. Daher ist es wichtig, diese beim Tierarzt untersuchen zu lassen. Sollten schon einige Zähne gezogen werden müssen, bitte das Futter entsprechend umstellen. Und keine Angst, Katzen können auch ohne Zähne sehr gut fressen, sie benutzen ihre Zähne beim Fressen von weichem Katzenfutter sowieso wenig, sondern brauchen sie eher, um die gefangene Maus zu zerlegen. Das Nassfutter von Herrmann’s Manufaktur ist weich und kann somit sehr gut gefressen werden. Vielleicht ist eine Gewöhnung an weiches Futter „prophylaktisch“ sinnvoll?
Wir sind kein Fan von herkömmlichem Trockenfutter, auch wenn wir wissen, dass einige Katzen nichts anderes fressen. Doch um den Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten, müsste eine Katze, wenn sie 100 g Trockenfutter frisst, ca. 400 ml Wasser dazu trinken. Das ist wohl fast unmöglich bei alten Katzen. Zudem sind die Proteine im Trockenfutter meist nicht hochwertig, sondern so verarbeitet, dass keine guten Nährstoffe übrig sind. Versuchen Sie besser Nassfutter bzw. eine langsame Umstellung auf Nassfutter oder Trockenfutter in Wasser eingeweicht.
4
CNI? Niereninsuffizienz? Phosphor im Futter reduzieren.
Im Alter sollte der Phosphorgehalt bei Katzen reduziert werden, da Phosphor die Nieren schädigen kann. Leider entsteht bei vielen älteren Katzen eine Niereninsuffizienz, das heißt, dass die Nieren nicht mehr so gut arbeiten. Aus diesem Grund ist es wichtig, hier vorzusorgen – selbstverständlich immer in Absprache mit dem Tierarzt.
Um Phosphor zu reduzieren, sollten Innereien (vor allem Leber) reduziert werden, da diese viel Phosphor enthalten. Ebenso keine bindegewebsreichen Produkte füttern, kein Trockenfleisch oder Trockenfutter. Von unseren Menüs sollten Produkte ohne Geflügel bevorzugt gefüttert werden. Und bitte je nach Grad der Erkrankung immer den Tierarzt hinzuziehen, ggf. ist ein Phosphatbinder angeraten.
Das Verhältnis von Calcium und Phosphor im Futter ist besonders wichtig. Wir haben deshalb einen eigenen Artikel zu Calcium und Phosphor verfasst, wo Sie mehr dazu erfahren können.
5
Übergewicht vermeiden, es kann zu Herzkrankheiten und Diabetes führen
Sicherlich möchte man sein Tier verwöhnen, gerade im Alter. Und oft sind die Vorlieben so einseitig, dass man immer wieder ein Auge zudrückt. Doch mit Übergewicht tun Sie Ihrer Samtpfote keinen Gefallen, denn durch Übergewicht sind die Gelenke noch stärker belastetund auch das alte Herz ist stärker gefordert. Zudem kann Diabetes entstehen, genauso wie beim Menschen im Alter. Das führt alles dazu, dass der Stoffwechsel noch träger wird oder ganz aus der Bahn gerät und die Organe nicht mehr richtig versorgt werden und nicht richtig arbeiten.
6
Mit Senior-Katzen regelmäßig zum Tierarzt!
Katzen lassen sich Krankheiten meist kaum anmerken, daher sollten Sie gerade im Alter darauf achten, dass ein Tierarzt Ihren Liebling regelmäßig genau untersucht (halbjährlich wäre unsere Empfehlung), damit es keine unentdeckten Leiden gibt und im Fall der Fälle rechtzeitig eingegriffen werden kann.
7
Die Lieblingsplätze für alte Katzen „barrierefrei“ gestalten
Wenn die Katze durch Gelenkschmerzen nicht mehr so gut springen kann, dann sollte das Lieblingskörbchen eine Ebene weiter unten liegen oder eine Rampe auf die Heizung zum Lieblingsplatz gebaut werden. Natürlich sind warme Orte für die meiste Zeit des Jahres sehr angenehm, gerade wenn das Schlafbedürfnis immer größer wird. In heißen Sommern sollte man eher an einen Ort nahe dem Fliesenboden denken oder Ähnliches. Auch die Katzentoilette sollte einen niedrigeren Einstieg haben, damit die Katze auch hier keine Schmerzen hat. Achten Sie auf viele gut erreichbare Wasserstellen und natürlich sollte auch das Futter einfach und mit wenig körperlichen Mühen fressbar sein.
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